Es gibt Menschen, mit denen wir uns stundenlang unterhalten können, ohne dass wir müde werden. Aber es gibt auch andere, die unsere soziale Batterie in Lichtgeschwindigkeit entladen. Warum ist das so? In diesem Artikel werden wir uns mit dem Konzept der sozialen Batterie und den Faktoren beschäftigen, die beeinflussen, wie schnell sie sich entlädt.

Soziale Batterie introvertierter Personen ist schneller leer:


Das Konzept von Introversion und Extraversion ist den meisten Menschen bekannt. Während Extrovertierte Kraft daraus schöpfen, Zeit mit anderen zu verbringen, brauchen introvertierte Menschen Zeit allein, um ihre soziale Batterie aufzuladen. Wie viel soziale Interaktion wir vertragen, hängt jedoch von vielen Faktoren ab, einschließlich unserer allgemeinen Stimmung, unseres Stresslevels und der Gesellschaft, in der wir uns befinden.

Faktoren, die unsere soziale Batterie beeinflussen:
Laut der Psychologin Dr. Meg Arroll hängt das Tempo, mit dem sich unsere soziale Batterie entlädt, mit verschiedenen Faktoren zusammen. Dazu gehören unsere Persönlichkeit, die Persönlichkeit der anderen Person, unser Bindungsstil und wie gestresst wir uns fühlen. Für manche Menschen, beispielsweise hochsensible Personen, kann soziale Interaktion allgemein sehr fordernd sein, weil sie die Stimmungslagen anderer ebenso wie Eindrücke sehr intensiv wahrnehmen können. Andere brauchen mehr Input von außen, um die Welt optimal zu erleben.

Energieräuber meiden – auch wenn sie gar nichts dafür können:
Es ist wichtig, sich selbst gut kennenzulernen und achtsam mit den eigenen Empfindungen umzugehen, um unsere sozialen Interaktionen an unsere Bedürfnisse anzupassen. Das kann bedeuten, mit der Person, die uns schlicht und einfach Kraft kostet, weniger Zeit zu verbringen. Das heißt nicht zwangsläufig, dass mit der Person etwas verkehrt ist, sondern einfach, dass unsere sozialen Energielevel (gerade) nicht gut zusammenpassen.

Manchmal haben wir das Gefühl, dass wir bei diesem Menschen nicht zu 100 Prozent wir selbst sein können oder dass wir einen bestimmten Aspekt unserer Persönlichkeit verstecken müssen. Dafür müssen wir manche Personen nicht mal in live sehen, denn schon eine WhatsApp-Konversation kann ziemlich anstrengend werden, wenn wir ständig darauf achten, ja nichts Falsches zu schreiben. Oder wir müssen bei Treffen den Löwenanteil des Gesprächs schultern, weil von unserem Gegenüber einfach zu wenig zurückkommt. Auch wenn das vermutlich nicht böse gemeint ist, kann es sehr viel Energie kosten.

Fazit:
Wir haben nicht immer die Kontrolle darüber, wie viele soziale Interaktionen wir haben – und mit wem. Denn im Job oder auch im Familienkontext müssen wir uns eben manchmal mit Menschen auseinandersetzen, die uns nicht unbedingt guttun oder die uns mehr Kraft nehmen, als wir gerade haben. Umso wichtiger ist es, dass wir uns selbst und unsere Bedürfnisse gut kennen, damit wir zumindest die Bereiche unseres Lebens, die wir beeinflussen können, so gestalten, dass sie uns Energie schenken – und nicht rauben.

Ähnliche Beiträge