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Schlafprobleme im Alter sind weit verbreitet und können erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität haben. Laut dem Bundesgesundheitsministerium leidet jeder zweite Über-60-Jährige unter Schlafstörungen. Schlafmediziner Helmut Frohnhofen erklärt: „Mit dem Alter werden nicht nur unsere Haare grauer, sondern auch unser Schlaf.“ Dies bedeutet, dass ältere Menschen weniger, unruhiger und kürzer schlafen als jüngere. Eine Ursache dafür ist die Verkürzung der Tiefschlafphasen im Alter.
Wann eine ernstzunehmende Schlafstörung vorliegt

Es ist wichtig, zwischen normalen und pathologischen Schlafproblemen zu unterscheiden. Helmut Frohnhofen, Altersmediziner am Universitätsklinikum Düsseldorf, betont, dass die Tagesbefindlichkeit und die Leistungsfähigkeit entscheidend sind, um zu beurteilen, ob jemand ernsthafte Schlafprobleme hat.

Fühlen Sie sich über längere Zeit müde, unausgeschlafen, unaufmerksam und reizbar? Haben Sie das Gefühl, dass sich Ihr Schlaf verändert hat? Dann sollten Sie das Problem angehen. „Es ist wichtig, die Ursachen abzuklopfen: ob es körperliche sind, oder solche, die man psychotherapeutisch behandeln kann“, sagt die Psychologische Psychotherapeutin Juliane Lessing.
Wie Gewohnheiten den Schlaf beeinflussen können

Die Ursachen für Schlafstörungen können vielfältig sein. Manchmal sind es schlechte Gewohnheiten, die die Nachtruhe verschlechtern. Dazu gehören:

1.Zu viel Alkohol am Abend

2.Aufregende Filme oder Smartphone-Nutzung bis in die Nacht

3.Langer Mittagsschlaf, der den Schlafdruck verringert

4.Zu frühes Zubettgehen, insbesondere bei Hochbetagten

Helmut Frohnhofen rät, vormittags an die frische Luft zu gehen, um den Tag-Nacht-Rhythmus zu stabilisieren.
Insomnie ist behandlungsbedürftig

Nicht immer helfen kleine Veränderungen sofort. Menschen, die unter Insomnie leiden, haben oft Probleme beim Einschlafen oder wachen nachts immer wieder auf. Etwa fünf Prozent der Gesamtbevölkerung sind betroffen, mit steigender Tendenz ab einem Alter von 40 Jahren.

Eine chronische Insomnie liegt vor, wenn die Schlafstörung an den meisten Tagen der Woche und über mindestens drei Monate besteht. Betroffene fühlen sich tagsüber wie gerädert. Auch ein obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) oder Bewegungsstörungen wie „Restless Legs“ können Ursachen für Schlafstörungen sein.

In solchen Fällen sollte man einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen und die Ursachen untersuchen lassen. Eine Behandlung, die auf die Ursache zugeschnitten ist, kann dann gefunden werden.
Psychische Ursachen für Schlafstörungen

Schlafstörungen können auch psychische Ursachen haben. „Wie bei einem Auto, das im Leerlauf immer Vollgas gibt“, sagt Helmut Frohnhofen. Schlafstörungen stehen oft im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder posttraumatischen Belastungsstörungen.

: „Schlaf ist nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele wichtig.“ Mangelnder Schlaf beeinträchtigt auf Dauer die Psyche und begünstigt Depressionen. Auch wenn man eine psychische Ursache vermutet, sollte man aktiv werden und sich professionelle Hilfe holen.
Was gut tut, wenn man nachts wach im Bett liegt

Atem- und Entspannungsübungen sowie Rituale können helfen, wenn nachts die Gedanken kreisen. Statt zu grübeln, sollte man das Bett verlassen und etwas Beruhigendes tun, wie einen Bildband anschauen oder einen Tee trinken.

Eine gute Schlafsituation ist ebenfalls wichtig. Die Temperatur im Schlafzimmer sollte zwischen 15 und 25 Grad liegen. Warme Socken oder ein warmes Fußbad können ebenfalls entspannend wirken.
Vorsicht bei bestimmten Medikamenten

Pflanzliche Mittel oder Melatonin-Präparate können helfen, den Schlaf zu fördern. Problematischer sind frei verkäufliche Medikamente, die bestimmte Botenstoffe im Gehirn hemmen und bei Älteren zu Vergesslichkeit führen können. Am besten bespricht man sich mit einem Arzt oder einer Ärztin, bevor man zu Schlafmitteln greift.

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