Lügen zerstören oft Lebensfreude und machen unglücklich In diesem Beitrag Geht es deswegen darum, wie sie lügen, erkennen können, um eben nicht unglücklich gemacht zu werden
Lügensymptome und Körpersprache
Man liest oft darüber, dass sich Lügner durch eine gewisse Körpersprache verraten. Dabei werden einzelne Merkmale zu sog. „Lügensymptomen“ hochstilisiert, welche dem Gegenüber signalisieren sollten, dass der Lügner auch in diesem Fall lügt. Landläufig wird zum Beispiel ein steter Augenkontakt als aufrichtig betrachtet, während der Lügner ja einem nicht ins Gesicht blicken kann. Somit würden Leute, denen es schwer fällt, Sie anzublicken, unaufrichtig sein oder gar lügen.
Um es kurz zu machen, derartige „Lügensymptome“ sind nicht nachgewiesen. Weder in der psychologischen Wissenschaft noch an anderer Stelle lässt sich eindeutig nachweisen, dass es bestimmte Symptome gibt, welche den Lügner verraten. Wenn Sie nun enttäuscht das Buch zur Seite legen wollen, möchte ich noch kurz an Ihr Durchhaltevermögen appellieren. Die Körpersprache kann sehr wohl ein Indiz dafür sein, dass jemand lügt. Allerdings kann man dies nicht an einzelnen Symptomen festmachen, sondern muss auf die Gesamtheit blicken.
Lassen Sie mich an dieser Stelle auf gewisse Merkmale eingehen, welche den Lügner verraten können. Festlegen kann man sich hierbei nicht, da eine eindeutige Zuordnung nicht möglich ist.
Wenn wir nun von Körpersprache sprechen, so sollten wir die Körpersprache in unterschiedliche Bereiche aufteilen. Einerseits die tatsächliche Körpersprache, darüber hinaus die Mimik, also das Gesicht, die Sprache und die Stimmlage.
Bei der echten Körpersprache wird auf das Verhalten der Arme, Beine und des Körpers abgestellt, während sich bei der Gesichtsmimik die entsprechenden Gesichtszüge zeigen. In beiden Fällen können aussagekräftige Ergebnisse zu Tage treten.
Lassen Sie uns deshalb mit der Körpersprache anfangen. Bei der Körpersprache herrscht relative Einigkeit darüber, dass man sich den Gesamtkörper betrachten soll. Eine kleine Warnung sollte an dieser Stelle bereits ausgesprochen werden, da ein Anstarren oder gar Auf- und Abfixieren des Gegenübers von diesem leicht missverstanden werden kann. So ist dies auch der Blick von Menschen, die den anderen sexuell begehren. Wenn Sie sich also währen des Gespräches nicht dem Vorwurf aussetzen wollen, es ginge Ihnen „nur um das Eine“, sollten Sie Ihre Beobachtungen dezent stattfinden lassen.
Auf welches Körperteil sollten wir nun besonders achten. Über dieses Thema streiten sich die Gelehrten. So hat zum Beispiel Desmond Morris in seinem berühmten Aufsatz „Man watching“ die These aufgestellt, dass je weiter der Körperteil vom Kopf weg ist, umso verräterischer sei es. Dieser These haben sich mittlerweile sehr viele Gelehrte angeschlossen, da etliches für sie spricht. Auch in diesem Buch wird diese These als die richtige anerkannt. So sollte man wesentliches Augenmerk auf die Beine und die Füße des Gesprächspartners richten, wenn man die Körpersprache oder den Wahrheitsgehalt entschlüsseln möchte. Desmond Morris spricht davon, dass Füße immer die Wahrheit sprechen.
Was aber nun so einfach klingt, lässt sich am besten anhand eines kleinen Beispiels veranschaulichen. Gehen sie einmal abends in eine Kneipe und beobachten dort (dezent, Sie wissen schon) die Füße und Beine der Leute. Sie werden feststellen, dass die Fußspitzen in unterschiedliche Richtungen zeigen. So wird zum Beispiel ein an der Bar befindlicher Mann, der auf Brautschau ist, mit der Fußspitze in die Richtung seiner Auserwählten zeigen. Jemand der gehen möchte, wird dagegen den Fuß dezent aber zielgerichtet zum Ausgang zeigen lassen. Diese Handlungen geschehen nicht bewusst, sondern unbewusst. Das Unterbewusstsein übernimmt hier die Kontrolle.
Es ließen sich nun viele Beispiele machen, welche allerdings den Rahmen sprengen würden. Jedenfalls lässt sich anhand dieses Merkmales eine gewisse Richtung erkennen. Aber Vorsicht:
Ein Merkmal alleine reicht nicht aus, um eine eindeutige Bewertung durchzuführen.
Aber was macht man nun, wenn man eine Verhandlung im Sitzen führt, werden viele von Ihnen fragen. Auch hier lässt sich eine gewisse Wahrheitshabe der Beine finden. Es wird Ihnen sicherlich auch schon aufgefallen sein, dass viele Menschen die Beine regelrecht verknoten, wenn Sie Ihnen gegenübersitzen und verhandeln. Dies ist ein Zeichen der Zurückhaltung. Diese Menschen sind im Moment des Gesprächs nicht offen, sondern halten sich zurück und versuchen ihre Interessen optimal zu wahren. Sehen Sie also eine solche Konstellation, müssen Sie davon ausgehen, dass es nicht zum schnellen Erfolg reicht. Die Person wird nicht offen sein, sondern versuchen, deutlich die eigenen Interessen zu wahren. Haben Sie dagegen jemand gegenüber, der mit in einer normal entspannten Sitzhaltung sitzt, so können Sie auf schnelle Lösungen hoffen. Selbstverständlich geht dies auch im Stehen. Vielleicht ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass in Situationen des Small-Talks, ob das nun in der Kneipe oder nach Seminaren ist, viele Leute die Füße regelrecht zu einem X verknoten. Auch hier ist Zurückhaltung angezeigt. Wenn Sie dieses erkennen, dürften Sie wissen, dass allzu forsches Vorgehen wohl nichts bringen wird, sondern eine lange Verhandlung angesagt wird. Sie müssen die Zurückhaltung Ihres Gegners knacken und langsam aber bestimmt zum Erfolg kommen.
Völlig unbedenklich ist allerdings die Sitzhaltung, wenn die Beine übereinander geschlagen werden, sodass beide Knie aufeinander liegen. Diese Sitzhaltung sagt keinerlei Zurückhaltung aus, sondern ist lediglich Ausdruck einer bestimmten Sitzhaltung. Ich würde dieser Sitzhaltung keine große Bedeutung beimessen, sondern sie einfach als neutral bewerten.
Auch an dieser Stelle gilt, dass das alleinige Beurteilen von Sitzpositionen fehlerträchtig sein kann. Zum Beispiel ist es weit verbreitet, dass Damen sich andern zu setzen haben als Männer. Damen werden immer angespannter, aufrechter und mit überschlagenen Beinen sitzen, da ihnen dieses so anerzogen wurde. Dies soll Aufrichtigkeit und Anständigkeit symbolisieren. Wenn Sie nun diese anerzogene Sitzweise falsch interpretieren, so können Sie sich einen Fehler einhandeln, welcher Ihre Gesprächsführung und damit Ihre Interessenwahrnehmung eindeutig einschränken kann.
Nachdem wir uns nun mit den Beinen beschäftigt haben, lassen Sie uns nun eine Körperregion weiter nach oben gehen. Betrachten wir Oberkörper, Arme und Hände. Auch Oberkörper, Arme und Hände können eine gewisse Körpersprache haben. So sind für jeden zur Faust geballte Hände als Angriffs- oder Wutreaktion zu erkennen. Ebenso verkrampftes Festhalten am Stuhl sollte man genauer betrachten. Ihnen sind sicherlich schon Menschen aufgefallen, welche sich nahezu klammernd an einer Stuhllehne festhalten und dort mit (weißen) Knöcheln sitzen. Im Gegensatz dazu gibt es natürlich auch Gesprächspartner, welche mit fliegenden Händen und fuchtelnden Gesten am Verhandlungstische oder im Gespräch sind. Ausführlichere informationen zu diesem Thema findest D hier
